Rechtliche Situation in Deutschland und Europa generell

[McSeafield]

Lobbyisten, Gewerkschaften, Glückspielmonopolisten die von Suchtgefahr reden usw. Die Entwicklung im modernen Computerzeitalter kann keiner mehr langfristig aufhalten. Und wer es trotzdem versucht, wird sich irgendwann mal mit dem bekannten Spruch von Michael Gorbatschov auseinander setzen müssen und erkennen, dass er ungeahnte Möglichkeiten verschlafen hat.

Tatsächlich haben wir Pokerspieler wohl ein gemeinsames Interesse, das darin besteht, dass uns Möglichkeiten eröffnet werden, an einem sauberen Online-Pokerspiel teilzunehmen. Derzeit gibt es wohl zuwenig Kontrolle und wer garantiert uns Spielern, dass es beim Online-Pokerspiel tatsächlich sauber zugeht?

Mein Lösungsvorschlag sieht daher wie folgt aus:

Lizenzvergabe für Online-Pokerprovider durch eine staatliche Glückspielbehörde. Der Online-Pokerprovider bekommt nur dann eine Lizenz, wenn er sich einem bestimmten Kontrollverfahren und bestimmten Regeln, die der Eindämmung der Glückspielsucht dienen, unterwirft. Das Kontrollverfahren müsste ermöglichen, dass das Online-Pokerspiel eines Providers jederzeit und unangemeldet einer intensiven und umfassenden Kontrolle unterzogen werden kann.

Wenn es dann auch in Deutschland neue Online-Pokerprovider gäbe, die sich einem solchen Verfahren unterwerfen, gäbe es erstmal mehr Arbeitsplätze und damit auch mehr Steuereinnahmen für den deutschen Fiskus. Der deutsche Staat würde damit auch seiner Verantwortung gegenüber uns Bürgern gerecht werden. Wir Spieler würden verstärkt diese Möglichkeiten nutzen und hätten den Vorteil der Gewissheit, dass es wohl sauber zugeht.

Tatsächlich müsste sich unter solchen Bedingungen der Staat nicht um eine Aussperrung der nicht lizenzierten Online-Pokerprovider kümmern. Die richtige Ausgestaltung dieser Lösung würde sicherlich schnell zu einer faktischen Aussperrung der nicht lizenzierten Online-Pokerprovider führen.
Im Übrigen hätte der Staat immer noch ausreichende Möglichkeiten, regulierend einzugreifen. Weniger Bürokratismus und bessere Überlegung könnten zu dem von mir erwünschten Ziel führen. Wir hätten alle was davon und der Staat könnte dabei auch profitieren.

[Clemenz]

Also ein deutsches "Svenska Spel". Objektiv find ich die Idee ganz gut. Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Aufsicht, alles super aber subjektiv find ichs gut so wie es ist. Ich kann spielen wo ich will, wie lange ich will und keiner guckt mir auf die Pfoten. Ich will eigentlich nicht, das der Staat nun auch noch beim online-Pokern mitmischt.
"Svenska Spel" hat einen beachtlichen Erfolg, immerhin Platz 9 im traffic, obwohl die Schweden soweit ich weiß, auch in anderen Casinos spielen dürfen. Eine deutsche Version wäre bestimmt ähnlich erfolgreich. Trotzdem, ich kann drauf verzichten.

Und das bei den Poker-Casino`s die ich kenne alles zufällig abläuft bestätigt mir Pokertracker. Bei den Zocker-Casinos gibts schwarze Schafe, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Nicht was die Zufälligkeit betrifft, aber wenns ums Auszahlen geht sind manche Casinos nicht korrekt.

[McSeafield]

Ich möchte Dir in Deine Intentionen beim Online-Poker nicht reinpfuschen. Jeder so wie er es will und gerne mag.

Aber ich würde mich z.B. freunen, wenn ich zusätzlich auch in einem Online-Pokerroom eines Deutschen Casinos spielen könnte. Das Casino hätte dann durch mich zusätzliche Einnahmen und keine Arbeitsplatzverluste zu verzeichnen. Und möglicherweise könnte man mich über diesen Weg auch manchmal zu einem Poker-Turnier in ein Casino locken.

Und im Übrigen was ist gegen eine Kontrolle eines Pokerrooms einzuwenden? Nicht Du, sondern die Pokersite soll mit der Zielsetzung einer präventiven Wirkung kontrolliert werden können.

Wahrscheinlich werden uns die Amerikaner wieder vormachen, wie das geht. In Europa leben wir in dieser Beziehung ja offensichtlich hinterm Mond und sind zu einer gesamteuropäischen Lösung wohl kaum fähig.

[Paulboss]

[ QUOTE ]
TAG ist eher Dividendenstarke Aktien [img]/images/graemlins/smile.gif[/img] MTTs sind eher Optionsscheine [img]/images/graemlins/smile.gif[/img].

Das Problem ist das Poker über alles (Rake) -EV ist und bleibt. Börse aber +EV (Wachstum).

Das heisst nicht das man mit Pokern " zur Zeit " kein Geld verdienen kann.

[/ QUOTE ]

Die Börse ist nicht mehr +EV oder -EV als Pokern. Wachstum an der Börse entsteht durch das Hineinpumpen von immer mehr Geld. Wenn das +EV ist, ist auch ein wachsender Pokeranbieter +EV. Ausserdem haben auch Börsen eine Form von "Rake", seien es Bankgebühren, die angedachte Steuer auf Börsenumsätze oder was auch immer.

[McSeafield]

Wenn Du an der Börse auf +EV bei Poker Aktien setzt, dann hast Du möglicherweise schlechte Karten. Du solltest m.E. rechtzeitig folden.

[aakkaakkaa]

McSeafield, ich halte mich zwar zurück, aber zu Deinem sehr guten Beitrag noch ein Nachsatz zum Thema Sucht:

Immer dann, wenn ich ein Card Room hatte, waren sie schon da. Und drohten mit einer Campagne, gegen mein Unternehmen, dass Menschen beschäftigt und regelkonform berieben wurde.

Und dann ging es richtig los: 500 im Monat als Unterstützung = Ruhe. Nein, gebe 200 , einmalig. Usw. Usf.

Das dazu... Sie finanzieren sich genau von den Beiträgen derer, die sie angeblich bekämpfen wollen...

Irgendwo witzig und pervers zugleich.

Suchprevention? Der Aufhänger und die Legitimation für ein schönes Gehalt und die Beschäftigung von hoffnungslos arbeitslosen und ohne Aussicht auf Alternative tätigen Sozialarbeitern und Moralaposteln

[McSeafield]

Hallo aakkaakkaa,

Meines Erachtens ist das Gefährdungspotential beim Poker (ich beziehe mich hier überwiegend auf Online-Poker) relativ gering, jedenfalls im Vergleich zu anderen Glückspielarten. Nur darf man das Problem nicht einfach unter den Tisch kehren und muss wohl immer wieder auf den verantwortlichen Umgang mit diesem Problem hinweisen.

Das Gefährdungspotential bei einem Casino-Glückspiel (einschließlich dem Casino-Pokerspiel) ist da erheblich größer. Einfach auch deshalb, weil das im Regelfall mit einem erheblichen Zeit- und Kostenfaktor verbunden ist und auch weil die Einsätze erheblich höher sind. Normalerweise versucht jeder Spieler, seinen Aufwand irgendwie wieder hereinzuholen und damit fangen dann die Sucht-Probleme erst richtig an. Beim Online-Poker hast Du dieses Problem nicht so grass. Die Verluste sind im Regelfall relativ gering und das Aufhören fällt da wesentlich einfacher.

Im übrigen gehe ich davon aus, dass Pokerspieler, die diese Spielart über eine längere Zeit betreiben, fast alle relativ aufgeklärte Menschen sind. Ausnahmen gibt es natürlich immer.

[DevilJacks]

Ich bin grundsätzlich gegen einen Eingriff des Staates und versuch mal das aus vwl. Sicht zu begründen:

-Polypol: Im Moment haben wir eine Situation des vollkommenen Wettbewerbs, d.h. eine Vielzahl von Anbietern kämpfen mit allen Mitteln um eine Vielzahl von Nachfragern. Die Pokeranbieter kämpfen also mit Promotions, bonus, Rakeback etc. um unsere Gunst damit wir bei ihnen spielen.
Wir kriegen eine bessere Leistung zu einenm niedrigeren Preis.

-Monopol: Die Wunschvorstellung des Staates, das sie als alleiniger Anbieter auftreten. Diese Vorstellung ist gar nicht so abwegig wie der Bereich Sportwetten gezeigt hat wo der Staat versucht hat sich der Konkurrenz zu entledigen unter dem Deckmantel Suchtprävention.
Für uns Nachfrager bedeutet das eine schlechtere Leistung zu einem höheren Preis.

Ideal wäre also für uns eine vollständige Legalisierung von Online-Poker ohne staatliche Eingriffe.

[Absalon]

[ QUOTE ]
Also ein deutsches "Svenska Spel".

[/ QUOTE ]

Kann man da eigentlich auch als deutscher Spielen? Oder ist das exclusiv für Schweden?

[Clemenz]

[ QUOTE ]
[ QUOTE ]
Also ein deutsches "Svenska Spel".

[/ QUOTE ]

Kann man da eigentlich auch als deutscher Spielen? Oder ist das exclusiv für Schweden?

[/ QUOTE ]

Keine Ahnung, verstehe nur smörebröd römtömtöm.