Rechtliche Situation in Deutschland und Europa generell

[Absalon]

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Scheint so als ob die EU-Kommission den Bereich Onlineglücksspiel nicht abändern will und der Staatsvertrag in seiner ürsrünglichen Fassung kommen wird falls sich die Länder darauf einigen. Wenn ich so zwischen den Zeilen lese dann könnte es das für Onlinepoker in D gewesen sein. [img]/images/graemlins/frown.gif[/img]

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Das sind natürlich nicht die besten Neuigkeiten, trotzdem würde ich der Sache ganz ruhig betrachten: Selbst wenn Onlinepoker verboten wird, ist die erste Frage, welche praktischen Auswirkungen das für uns hat. Das Beispiel USA zeigt doch deutlich, wie schwer es ist sowas durchzusetzen. Sich Musik runterzuladen ist auch verboten, aber solange man sich nicht im großen Stil und Gewerbsmäßig bedient passiert kaum etwas, weil einfach zu viele das machen. Im Zweifel läufts so wie in USA, dass einige Anbieter ihre Accounts für uns sperren und andere eben nicht. Dann spielt man halt da, wo der Anbieter es erlaubt, cashed die Gewinne auf die Visacard aus oder meinetwegen in die Schweiz und fertig ist der Lack. Die Amis zocken ja auch noch, nur eben nicht mehr bei Party.
Auch glaube ich nicht, dass ein Verbot (wenn es denn kommt)von Dauer sein kann, dafür ist die Gamblingindustrie zu stark und auch der technische Fortschritt zu schnell. Schlimmstenfalls steht uns sowas wie die Prohibition bevor: Illegalisierung, ohne dass sich irgendwer dran hält.

[DevilJacks]

Mir gefällt die ganze Entwicklung überhaupt nicht. Der Staatsvertrag ist noch nicht verabschiedet und wenn tritt er erst ab 2008 in Kraft.
Aber in dem ersten Entwurf haben die Länderchefs schon angedeutet welche praktischen Auswirkungen ein explizites Verbot haben könnte: Providersperren zu Onlinegamblingseiten und Anweisung an Banken und andere Finanzdienstleister keine Transaktionen zu diesen durchzuführen, dann kann man also das gewonnene Geld nicht mehr auf gewohnte Weise auscashen.
Klar kann man sowohl das eine als auch das andere mit dem entsprechenden Know-how umgehen aber ich glaube nicht das die meisten dazu bereit sein werden. Falls ein Verbot kommt wird sich auch Neteller mit ziemlicher Sicherheit aus dem dt. Markt zurückziehen analog zu Kanada und Türkei. Keine guten Aussichten...
Ein anderer Punkt den du angesprochen hast ist der Einfluss der Gamblingindustrie hierzulande. Das würde ich nicht so hoch bewerten, denn da Pokerstars oder Partypoker hierzulande keine Steuern zahlen oder Arbeitsplätze schaffen kann auch dementsprechend kein entsprechender Lobbydruck erzeugt werden. Ein Teufelskreis also.

Für mich gilt das ich auf jeden Fall weitermachen werde solange es noch irgendwelche Schlupflöcher geben wird. Auf das Geld möchte man ja dann doch nicht einfach so verzichten [img]/images/graemlins/cool.gif[/img]

[clowntable]

Im Zweifel gibt es ja auch noch die WTO. Das Problem ist allerdings nicht, dass man nicht irgendwie trotzdem noch legal oder illegal spielen kann sondern dass Hans Fish nichtmehr spielt.

Mich würde auch eher interessieren wie das ganze aus Steuerrechtlicher Sicht aussieht.

Und falls jemand die Rechtslage in Frankreich kennt würde mich das natürlich auch interessiren. Iirc sieht es da aber noch schlechter aus, ls in Deutschland.

[Clemenz]

So wie ich das sehe, soll der LOTTERIE-Staatsvertrag ausländische Lotto Anbieter von Deutschland fernhalten. Als Argument wurde dann die Suchtprävention in Spiel gebracht. Was natürlich humbug ist, denn will man was gegen Spielsucht machen, würde man Lotto schlichtweg abschaffen. Bleibt also nur ein Argument, und das ist die garantierte Fairness des Spiels.

ODDSET hat dann versucht sich diesen LOTTERIE Staatsvertrag zu nutze zu machen um sich ausländische Sportwettenanbieter vom Hals zu halten. Hier hat der EUGH nach der Klage eines italienischen Sportwettenwettenabieters aber klar gemacht, das Anbieter mit einer europäischen Lizenz in Deutschland zugelassen werden müssen.

Es ging Deutschland also vor allem darum, das Lotto Monopol zu behalten. Und das haben sie ja auch geschafft.
Ich habe keine Befürchtungen das Deutschland gegen Online-Poker vorgehen wird. Zumindest nicht im Zusammenhang mit dem Lotterie-Staatsvertrag, denn dessen Ziel ist nur das Lotto Geschäft. Vom Online-Poker hat der deutsche Staat nix, es gibt also keinen Grund dagegen vorzugehen.
Der Vergleich zur USA hinkt mE. Hier sollte mit dem Vorgehen gegen online-Poker vorallem die streng gläubige Wählerschaft besänftigt werden. Eine Situation die es in Deutschland so nicht gibt.
Wie ernst es dem deutschen Staat ist gegen Glückspiel vorzugehen, sieht man doch daran das online Pokern schon seit Jahrzehnten illegal ist, aber noch nie jemand angeklagt wurde.
Also, solange er hier


pokern nicht zum Teufelszeug erklärt, mach ich mir keine Sorgen.

[DHV Champ]

"Ich habe keine Befürchtungen das Deutschland gegen Online-Poker vorgehen wird. Zumindest nicht im Zusammenhang mit dem Lotterie-Staatsvertrag, denn dessen Ziel ist nur das Lotto Geschäft."

Im Entwurf des Staatsvetrages steht in § 4 Abs. 4 wörtlich:

"Das Veranstalten und das Vermitteln öffentlicher Glücksspiele im Internet ist verboten."

Eine Beschränkung rein auf den Bereich des Lottospiels sehe ich nach diesem Wortlaut nicht.


"Wie ernst es dem deutschen Staat ist gegen Glückspiel vorzugehen, sieht man doch daran das online Pokern schon seit Jahrzehnten illegal ist, aber noch nie jemand angeklagt wurde."

Es gibt sicher andere Erscheinigungsformen der Kriminalität, denen sich Polizei und Staatsanwaltschaften -Gott sei Dank - vorrangig widmen. Hieran dürfte sich auch nach Verabschiedung des Staatsvertrages nichts grundlegendes ändern. Im schlimmsten Fall würden die Anbieter allerdings von sich die Segel streichen ...

[K47W11]

Solange Onlinepoker keine Pokerspieler von den Tischen der staatlichen Kasinos abzieht, wird Onlinepoker von diesen geduldet werden. Zur Zeit ist ja das Gegenteil der Fall! Das Interesse an Onliniepoker füllt auch die Pokertische in den Kasinos.

Eine größere Gefahr ist, wenn Onlinepoker zu viele junge Menschen davon abhält, eine ordentliche Ausblidung anzustreben, sonderen diese meinen sie können dauerhaft ihren Lebensunterhalt mit Onlinepoker bestreiten.

Welchen Nutzen hat ein Pokerspieler für die Allgemeinheit? Aus der Sicht des Staates sollte Pokerspielen nur dem Vergnügen dienen. Wenn Onlinepoker erlaubt wird, dann vielleicht mit kleinen Limits. Die hohen Limits beilen den Kasinotischen vorbehalten. Dort würden 95% der Online-Multitabler nicht "überleben".

[Bet-and-win88]

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Zur Zeit ist ja das Gegenteil der Fall! Das Interesse an Onliniepoker füllt auch die Pokertische in den Kasinos.

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Ich frage mich immer wieder wie dumm und kurzsichtig die Casinos sein können!?! Mit Onlinepoker werden soviele Casinoneulinge gezüchtet wie sonst nirgends.

[K47W11]

Warum sind die staatlichen Kasinos eigentlich noch nicht auf die Idee gekommen, die "Grenzen" dicht zu machen und selbst Online-Tische anzubieten. So würde das Geld im Land bleiben und eine für die Gesellschaft vertretbare Lenkung wäre möglich.

[zacman]

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Warum sind die staatlichen Kasinos eigentlich noch nicht auf die Idee gekommen, die "Grenzen" dicht zu machen und selbst Online-Tische anzubieten. So würde das Geld im Land bleiben und eine für die Gesellschaft vertretbare Lenkung wäre möglich.

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Online Casinos gab es schon. Nur um daran teilzunehmen, musste man aus dem entsprechenden Bundesland kommen. Teilnahme in einem anderen Bundesland ist nicht möglich.

Außerdem haben die Gewerkschaften das massiv bekämpft (und tun es weiterhin), weil sie befürchten, dass die echten Casinos dadurch Kunden verlieren und Mitarbeiter entlassen.

[K47W11]

Bundesländergrenzen? Ist denen jetzt leichter, dass die Onlinespieler ins Ausland "abgewandert" sind?

Was wollen die Gewerkschaften? Sie sollten nicht blockieren, sondern rechtzeitig auf die Zeichen der Zeit reagieren. Das Computerzeitalter hat schon viele Arbeitsplätze vernichtet, dafür andere geschaffen. Kasinomitarbeiter werden dann eben die Onlinespieler betreuen!