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  #21  
Old 11-12-2007, 06:56 AM
neaera neaera is offline
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Join Date: May 2007
Location: trying NL100sh
Posts: 260
Default Re: NL50 AJo TP standard spot, trotzdem problematisch (für mich)

wieso tun denn bei einfachen draws mit 8/9 outs die freikarten mehr weh?
würde es nicht grade sinn machen den flop zu vbetten, wenn einige kombodraws möglich sind, gegen die wir ne ok equity haben? wir sollen also ein trockeneres board betten und ein nasseres (scheiss deutsch, ich hoffe ihr versteht was ich meine) nicht.
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  #22  
Old 11-12-2007, 07:28 AM
kamel kamel is offline
Senior Member
 
Join Date: May 2006
Posts: 402
Default Re: NL50 AJo TP standard spot, trotzdem problematisch (für mich)

[ QUOTE ]
wieso tun denn bei einfachen draws mit 8/9 outs die freikarten mehr weh?
würde es nicht grade sinn machen den flop zu vbetten, wenn einige kombodraws möglich sind, gegen die wir ne ok equity haben? wir sollen also ein trockeneres board betten und ein nasseres (scheiss deutsch, ich hoffe ihr versteht was ich meine) nicht.

[/ QUOTE ]

Weil Kombi-Draws mehr Equity haben.
Wenn die Draws gegen uns 28-35% Equity haben (wie dies typischerweise Strassen oder Flush-Draws), macht es viel Sinn, sich dagegen zu protecten.

Sobald Kombi-Draws möglich sind, haben diese oft 40% oder mehr Equity + da wir ja NL HE spielen Implied Odds. Da diese nur leicht schlechtere sind als unsere Made Hands, ist es häufig sinnvoller, die Turn-Karte abzuwarten, vor allem wenn die Made Hand an sich schlecht zu spielen ist. (Wie hier, halt zwar Top-Paar, aber Kicker schwierig, zu gut zum wegwerfen, zu schlecht für große Pötte). Wenn im Schnitt der Equity-Vorteil gering ist und die Hand schlecht spielbar ist, scheint es aus meiner Sicht sinnvoll, eher um einen kleinen Pot zu spielen.

Klar, mit Röntgenaugen oder mit sehr guten Instinkten und hoher Konzentration, spricht nichts dagegen sich trotzdem mit cbets zu verteidigen, auch gegen die Kombi-Draws. Ich weiss aber auch, dass ich das nicht konstant knapp 60h/Woche durchhalten kann. Es ist aus meiner Sicht "professionell" solchen toughen und aufgrund der Pot-Größe dann auch teueren Situationen aus dem Weg zu gehen, wenn man es kann. Ergo geringfügig kleinerer +EV, dafür aber auch immer leicht erreichbar.

Ein anderer Grund, bei existierenden Kombi-Draws rel. passiv IP zu spielen, ist dass man de facto ja die Drawing Hand repräsentiert. Fällt z.B. am Turn/River ein hohes Kreuz, und Villain bettet immer noch hart in uns hinein, so wird er uns im Schnitt relativ häufig schlagen. Schon alleine, weil wir ja durch die passive Spielweise eher eine Drawing-Hand/Air (welche er nicht wegbluffen müsste) repräsentieren. D.h., kommen scare Cards, haben wir dadurch leichtere Entscheidungen später. cbetten wir hier am Flop dagegen, werden scare Cards am Turn etwa total eklig. Was machen, wenn Q[img]/images/graemlins/club.gif[/img] kommt. Wenn wir vorne liegen, sollten wir massiv protecten. Problem ist halt, dass wir das ggf. nicht wissen und sowas wie Q[img]/images/graemlins/club.gif[/img] auch die Action tötet, falls wir vorne liegen, sprich uns zu weniger Value verhilft. Hätten wir am Flop gecheckt, ist Villain mit meinethalben KQo nun in einer blöden Situation. Man wälzt also sozusagen die schwere Entscheidung auf den Villain ab und drückt sich selber davor. (Vermutlich geht das auf den absoluten High Stakes nicht mehr, aber das ist noch nicht unser Problem)

Was Du meinst, macht eher Sinn, wenn man ein Monster wie Set/Top2 hält. Es macht Sinn, diese extrem schnell zu spielen, wenn Kombi-Draws möglich sind. Diese denken ja, das sie zumeist knapp 50% selbst gecallt haben, sie sind aber eben dann zu 30-35% nur Equity-mäßig. Ebenfalls Sinn macht die schnelle Spielweise mit TPTK (hier AK), da wir zwar gg Kombi-Draws im Prinzip nur flippen, aber ALLES andere schlagen, sprich also praktisch wieder einen deutlichen Equity-Vorteil haben.

Es gibt noch einen weiteren Grund, hier AJ/A9 so "passiv" zu spielen, und das ist das Ausbalancieren der Range. Standard-Mäßig sinnvoll wäre es nur die 4-Outer langsam zu spielen + vielleicht die Monster AA/TT,AT. Aber das wäre zu leicht lesbar. Um das zu vermeiden, müssen wir auch "mittlere" Hände in der check-behind-Range hinein nehmen. Und der natürliche Kandidat dafür ist AJ/A9 hier. (KK an sich schon nicht mehr, da man sich mit passiver Spielweise sehr schweren Entscheidungen aufbürdet. Ich nehme es selber trotzdem mit hinein, damit meine Range besser ausbalanciert ist - und weiss, dass ich in dem Moment alle anderen Tische wegklicken muss, da KK/QQ auf dem Board extrem häßlich ist).

Tut mir leid, wenn es wieder länger wurde, aber ich glaube nicht, dass es im Poker einfache/kurze Antworten gibt, und wenn, dann kann ich sie nicht liefern.
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