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Re: 3 Bluffs: hot or not?
Ok, der Fairness halber hat Scipio Recht, auch wenn es etwas unfreundlich ausgedrückt war. Bluffing in Hold'em ist ein extrem kompliziertes Thema. Aus dem Bauch heraus blufft es sich leicht, aber theoretisch ist es sehr schwer zu begründen.
Der Grund warum Hold'em so schwierig ist liegt darin, dass man zum einen ein Community-Board spielt und zum anderen darin, dass die letzte Karte offen kommt. In beiden Fällen unterscheidet sich Hold'em damit stark von Draw oder Stud, worauf die Sklansky-Methoden zugeschnitten sind. Ich sage nur soviel: In Hold'em funktioniert Bluffing rückwärts. Das Ende der Geschichte, die man erzählt, muss zum Anfang passen und sollte dabei auch noch bestimmte Frequenzen einhalten. Sehr schwierig! Was für Bluffen gilt, das gilt natürlich auch für das Callen von Bluffs, das nicht minder schwierig ist. Wenn ich behaupte, dass auf diesem Board noch keiner richtig geblickt hat, wie es wirklich geht, dann liege ich mit dieser Einschätzung wahrscheinlich nicht allzuweit daneben. Ich bin auch in soweit pessimistisch, dass eine solch wertvolle Information jemals offen gepostet wird. Wer den Stein der Weisen hat, der wird das Geheimnis genauso hüten wie Polugaevsky die Widerlegung seiner Variante. Überhaupt möchte ich noch etwas zu optimalem Spiel anmerken. Es gibt eine Untervariante von Hold'em, die Rhode Island Hold'em heisst. Gespielt wird mit einer Holecard und 2 Communitcards. Das Spiel ist vollständig gelöst und es existiert ein Java-Programm, das spieltheoretisch optimal spielt. Interessant ist dabei, dass fast jeder einzelne Spielzug einen Randomfaktor hat. Auf Hold'em übertragen (sofern das geht) bedeutet das, dass man auf jeder Street einen Mix spielen sollte. Es gibt keine reine Strategie und bis auf die Riverraise mit den absoluten Nuts keinen eindeutig besten Spielzug! |
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