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Old 04-13-2007, 04:01 AM
MPB MPB is offline
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Join Date: Jan 2007
Posts: 88
Default Re: Rechtliche Situation in Deutschland und Europa generell

[ QUOTE ]
Und das ist doch der Punkt MPB: es ist grundsätzlich illegal, also bedeutet das "mit Ausnahmen". Und die Blüten der Ausnahmen sehen wir in Form diverser Vereine, die vorallem am Anfang des Booms genau die "Grundsätzlichkeit" ausgenutzt haben. [...]Und bei über 100(!) Vereinen und Veranstaltern ein deutliches Zeichen das es "die Gesetze" nicht gibt, die Poker verbieten. Ohne Zweifel.

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Moment, Moment. An Poker an sich ist natürlich gar nichts verboten. Glücksspiele um Geld sind verboten sofern man keine deutsche Lizenz dafür hat (und die hat außer Casinos niemand. In der Realität wird das aber natürlich alles noch etwas komplizierter.
Genauso wenig wie ich für Pfennigskat in der großen Pause je verhaftet wurde muss man zwangsweise gegen jede Art von Pokerspielen vorgehen.
Die vielen Vereine z.B. organisieren oft Turniere wo man keine "Spieleinsätze" leistet sondern nur eine Teilnahmegebühr, oft kann man ja auch nur Sachpreise gewinnen und kein Cash, selbst Cashpreise können je nach Höhe und Art der Auslobung noch unter eine Art "Geringfügikeitsklausel" fallen, wichtig ist auch dass echte Poker_vereine_ an sich ja keine Gewinnabsicht haben usw. usw. Da gibte sbeliebig viele Auslegungsmöglichkeiten die jedes Ordnungsamt eben etwas anders sieht.
Bei Online-Poker sieht das schon wieder anders aus. Die Anbieter treten ausnahmlos gewerbsmäßig auf und es wird jede erdenkliche Form von Poker in jeder beliebigen Einsatzhöhe angeboten, ganz zu schweigen von den oft angegliederten Casinos usw.
Da gibt es dann eigentlich keine Hintertürchen mehr. Dass man nicht dagegen vorgeht hat wieder verschiedene Gründe, einerseits ist generell deutsches Recht bei Internetfirmen in Antigua schwer praktisch durchzusetzen, die deutsche Gesetzgebung mit seiner Haftandrohung für Teilnahme an solchem Glücksspiel ist juristisch gesehen extrem umstritten (z.B. in Sachen Verhältnismäßigkeit) und europarechtlich steht das gesamte Staatsmonopol auf tönernen Füßen.
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