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Ampelmann 04-16-2007 04:06 AM

Glücksspielstaatsvertrag
 
(Shorter English version below)

Soviel ich weiß, ist Online-Glücksspiel in Deutschland grundsätzlich verboten und wird mit bis zu 6 Monaten Freiheitsentzug bestraft, wird aber zur Zeit nicht verfolgt. Würde der neue Staatsvertrag wie geplant verabschiedet, setzt aber wahrscheinlich ab 2008 tatsächlich Strafverfolgung ein. Ist das soweit richtig?

Falls ja, gibt es Organisationen, die Lobby-Arbeit für das Glücksspiel im Internet betreiben? Kann man diese Organisationen unterstützen? Wie stehen die Pokerseiten dazu? Party, Stars und andere machen ja Werbung in Deutschland und inzwischen kommt ein sicherlich nicht unerheblicher Anteil am Umsatz von hier.

Edited to add:
Gambling online is prohibited in Germany, AFAIK, but not prosecuted. It is planned to start prosecution in 2008. I'm wondering if the Poker sites (or other organisations) are lobbying in favor of online gambling.

guess who 04-16-2007 04:41 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
Woher hast du diese Informationen?

Es gibt afaik kein Gesetz, dass Online-Glückspiel in D richtig verbietet. Ist alles Grauzone und Auslegungssache.

Party, Stars, Everest bewerben in DE nur ihre .NET Seiten, welche lediglich Spiel mit PlayMoney ermöglichen. Dass der Schritt zum RealMoney Account natürlich dann nicht weit ist, ist klar.

chriz300 04-16-2007 05:08 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
eine Lobby-Seite ist www.pokerspieler.org

Wie schon erwähnt ist online-gambling in DE nicht wirklich legal, aber auch nicht illegal

Slaan 04-16-2007 06:34 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
Was ihr alle mit dem "nicht illegal" habt, wäre schön wenn ihr das begründen könntet. Die Fakten:
Es ist in Deutschland verboten, bei illegalem Glücksspiel (d.h. Glücksspiel bei einem Anbieter, der keine deutsche, staatliche Lizens hat) teilzunehmen.
Weiterhin gilt in Deutschland das sog. Tatortprinzip, was besagt, das es egal ist wo die Tat ausgeführt wird, solange sich der Täter auf deutschem Staatsgebiet befindet. Wäre z.B. in Timbuktu Betrug nicht verboten und wir würden von Deutschland aus über Ebay jemanden aus Timbuktu betrügen, so machen wir uns trotzdem nach deutschem Recht strafbar.

Dennoch seh ich das eher als ein Kavaliersdelikt, ähnlich wie das brennen von CD´s vor 13 Jahren [img]/images/graemlins/wink.gif[/img]

Allerdings stimmt es, das es zur Zeit nicht verfolgt wird. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das es nach 2008 verfolgt wird, es würde dann gut 10% Deutschlands im Knast sitzen. Ich schätze eher das sie nach Möglichkeiten suchen werden, die Pokerseiten von Deutschland aus nichtmehr zugänglich zu machen.

pay_off_wizard 04-16-2007 06:47 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
[ QUOTE ]

Dennoch seh ich das eher als ein Kavaliersdelikt, ähnlich wie das brennen von CD´s vor 13 Jahren [img]/images/graemlins/wink.gif[/img]


[/ QUOTE ]
Wie das Brennen von CDs ist illegal?

Selbst wenn ein Verbot kommt, wird es trotzdem kaum möglich sein, den Zugriff auf pokerrooms zu unterbinden (proxy).
Allerdings können Geldbewegungen extrem erschwert werden (siehe neteller USA) und es wird extremer Druck auf die pokerrooms ausgeübt werden.
Zusätzlich dazu kann ich mir kaum ein profitables Pokern mit 99% onlinepoker (semi)pros vorstellen. Ein Freizeit/Spassspieler wird kaum große Anstrengungen machen weiterhin online zu spielen.

OpaaufPoka 04-16-2007 06:57 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
Weiterhin gilt in Deutschland das sog. Tatortprinzip, was besagt, das es egal ist wo die Tat ausgeführt wird, solange sich der Täter auf deutschem Staatsgebiet befindet. Wäre z.B. in Timbuktu Betrug nicht verboten und wir würden von Deutschland aus über Ebay jemanden aus Timbuktu betrügen, so machen wir uns trotzdem nach deutschem Recht strafbar.
----

Mööööp,falsch.

martenJ 04-16-2007 07:39 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
gut, dass du erklärst warum dies nicht der fall ist.
hilfreicher post

MATT111 04-16-2007 08:17 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
[ QUOTE ]

Es gibt afaik kein Gesetz, dass Online-Glückspiel in D richtig verbietet. Ist alles Grauzone und Auslegungssache.

[/ QUOTE ]

An der Stelle ist das keine Auslegungsfrage. Der deutsche Staat hat Glücksspiel monopolisiert, insofern ist Online-Glücksspiel in Deutschland von privaten Anbietern verboten.
Davon zu trennen ist die Frage, ob deutsches Recht greift, wenn ich auf einer Seite spiele, die ihren Standort in Gibraltar oder sonstwo hat. Konkret gibt es hierzu m. W. keine Urteile. Es gibt allerdings ein Urteil, in welchem deutsches Recht im Bezug auf eine australische Internet-Seite zur Anwendung gebracht wurde. Dieses Urteil wird aber von den meisten Juristen als falsch angesehen. D.h. die herrschende Meinung wäre wohl, dass deutsches Recht beim Online-poker nicht zur Anwendung kommt.

Shandrax 04-16-2007 08:30 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
Es steht und fällt wie immer mit der Definition von Glücksspiel.

Ist Backgammon ein Glücksspiel?

guess who 04-16-2007 08:33 AM

Re: Glücksspielstaatsvertrag
 
@matt:
Genau das meine ich mit Auslegungssache.


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